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Bayerischer Filmpreis 2020: Ministerpräsident Söder und Digitalministerin Gerlach überreichen Auszeichnungen

28. April 2021

Jede Menge Stars und Glamour – ganz ohne Gala und rotem Teppich: Wegen der Corona-Pandemie wurde der Bayerische Filmpreis 2020 in diesem Jahr im Rahmen einer Sendung des BR Fernsehens verliehen. Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder überreichte den Ehrenpreis an die Schauspielerin Martina Gedeck.

„Martina Gedeck ist eine herausragende Schauspielerin. Ich bin ein großer Bewunderer und Fan von ihr. Besonders beeindruckt hat sie mich in ´Das Leben der Anderen´ und in ´Der Baader Meinhof Komplex´. Martina Gedeck zeigt in ihren Rollen eine faszinierende Wandelbarkeit. Sie ist für mich die deutsche Meryl Streep“, so Ministerpräsident Dr. Markus Söder.

Die für Film und Kinos zuständige Bayerische Digitalministerin Judith Gerlach übergab den Produzentenpreis an Tobias Walker und Philipp Worm für den Film „Schachnovelle“. Insgesamt wurde der Bayerische Filmpreis in 15 Kategorien verliehen.

Staatsministerin Gerlach erklärte: „Gerade in dieser schwierigen Corona-Zeit ist es mir besonders wichtig, den Bayerischen Filmpreis zu vergeben – wenn auch unter etwas anderen Rahmenbedingungen. Das ist ein wichtiges Signal und ein Dankeschön an die großartige deutsche und vor allem bayerische Filmbranche, die es derzeit schwer hat. Egal ob nachdenklich stimmendes Drama oder fröhliche Komödie – die ausgezeichneten Filme können uns in eine andere Welt entführen, uns Anregungen geben oder einfach auch nur zum Lachen bringen. Nie war das wichtiger als heute. Dafür herzlichen Dank an alle Preisträgerinnen und Preisträger!“

Begründung zum Ehrenpreis des Ministerpräsidenten an Martina Gedeck

„Zurückhaltend, bescheiden und auf den Schutz ihres Privatlebens bedacht, wurde Martina Gedeck zum Star durch ihre enorme Wandlungsfähigkeit und ihre faszinierende Begabung, komplexe Charaktere bis in feinste Nuancen auszuloten. Für den Film entdeckt wurde die gebürtige Münchnerin von Dominik Graf. Es folgten Zusammenarbeiten mit Regie-Größen wie Jo Baier, Helmut Dietl, Florian Henckel von Donnersmarck, Oskar Roehler oder István Szabo. National und international gewannen ihre Hauptrollen in Meisterwerken wie 'Bella Martha', 'Das Leben der Anderen' oder 'Die Wand' höchste Anerkennung. So vereint die große Darstellerin, die so viele unvergessliche Frauenporträts geschaffen hat, zwei rare Qualitäten: feinsinnigste Schauspielkunst und größte Beliebtheit beim Publikum. Das macht Martina Gedeck zur wahrhaft würdigen Ehrenpreisträgerin.“

Nachfolgend die Namen der weiteren Preisträgerinnen und Preisträger und die Begründungen der Jury:

Der Produzentenpreis geht mit jeweils 100.000 Euro an Tobias Walker und Philipp Worm (Walker+Worm Film) für die Produktion des Films „Schachnovelle“.

Begründung der Jury:

„Und plötzlich ist die Barbarei da, übernehmen die Nazis die Macht in Österreich. Die Schachnovelle war Stefan Zweigs letztes Werk, eine Mahnung an die Welt, welche Zumutungen mit politischem Terror einhergehen, wie fragil der Mensch und das Kulturleben sind. Regisseur Philipp Stölzl und die Produzenten Tobias Walker und Philipp Worm haben sich dieser Botschaft ganz neu verpflichtet gefühlt in ihrer cineastischen Adaption. In dieser großzügig angelegten Produktion wird Stefan Zweigs Protagonist zu einem Akteur, der lieber dem Irrsinn verfällt, als zum Werkzeug der Nazis zu werden. Es ist eine große Reise, ein Spiel mit der Aufmerksamkeit des Zuschauers, Kino, das wagt und fordert. Die jungen Münchner Produzenten haben Stefan Zweigs geniale Vorlage ganz neu erfahrbar und erfassbar gemacht. SCHACHNOVELLE ist ein wichtiger Film in Zeiten neuer Gefährdungen für demokratische und freie Gesellschaften, Kino für Herz und Hirn.“

Der Preis für die beste Regie wird geteilt und geht mit jeweils 5.000 Euro an Julia von Heinz für ihren Film „Und morgen die ganze Welt“ und an Tim Fehlbaum für seinen Film „Tides“:

Begründung der Jury für den Film „Und morgen die ganze Welt“:

„Aus dem wohlsituierten Elternhaus zum Studium nach Mannheim und direkt ins pralle Leben gerät Luisa, die Heldin in Julia von Heinz' eindrucksvoller Regiearbeit

UND MORGEN DIE GANZE WELT. Luisa will nicht nur zuschauen, als sie erlebt, wie dreist Rechtsradikale in ihrer Umgebung agieren und was sie planen. Sie schließt sich der Antifa an und findet hier Gleichgesinnte. Sie alle bewegt die Frage: Was kann man tun, und wieweit darf man in einer Demokratie gehen? Julia von Heinz gelingt es, aus Luisas Konflikt ein ganz unmittelbares Erlebnis zu machen. Da gibt es die Faszination der Aktionen, eines selbstbestimmten Handelns, da gibt es die Zweifel und Scheu vor der Militanz. Julia von Heinz hat ihre eigenen Erfahrungen in ihren Film einfließen lassen und stellt dabei wichtige gesellschaftliche Fragen. Mit leichter Hand führt sie ihr junges Ensemble und verleiht ihrem Film eine beeindruckende Authentizität. Aufbruch, Liebe, Politik und Moral vereinen sich in UND MORGEN DIE GANZE WELT in einer großartigen cineastischen Symbiose, die eine meisterliche Regie-Handschrift hat.“

Begründung der Jury für den Film „Tides“:

„Tim Fehlbaum schafft mit TIDES einen Genrefilm, der nicht nur Fans zu begeistern vermag. Sein Sciencefiction-Thriller ist spannend, voller Wendungen und ist besiedelt von interessanten Charakteren. Fehlbaum inszeniert actionreich, in klar gesetzter Ästhetik und dabei immer nah an seiner Hauptfigur. Diese junge Raumfahrerin reist nicht nur 'for the many' – so der faschistoide Schlachtruf ihrer Mission – zurück auf den Heimatplaneten der Menschheit. Sie sucht zudem ihren Vater. Fehlbaum gelingt es, auch den Wandel, den sie dabei durchmacht, glaubhaft zu erzählen. Die Mischung ist ausgezeichnet und verdient eine Auszeichnung.“

Der Nachwuchsregiepreis (dotiert mit 10.000 Euro) geht an Leonie Krippendorff für den Film „Kokon“:

Begründung der Jury:

„Leonie Krippendorff ist mit KOKON ein zugleich zärtlicher wie kraftvoller Film über das Erwachsenwerden gelungen. Er lädt uns ein, Seite an Seite mit der 14-jährigen Nora durch einen lichtdurchfluteten Kreuzberger Sommer zu treiben. Der Sommer, in dem Nora ihre Gefühle für die wilde und unangepasste Romy entdecken wird. Und der das mitunter raue soziale Milieu rund um den 'Kotti' plötzlich zur Bühne einer alles verändernden ersten Liebe werden lässt. Leonie Krippendorff erzählt aus größter Nähe von den Höhen und Tiefen der Pubertät. Von Noras Comingout. Und von der Wichtigkeit, sich selbst zu finden in einem Umfeld, in dem durch die sozialen Medien Rollenbilder omnipräsent vorgelebt werden. Voller Leben im Spiel seiner jungen Protagonisten, auf den Punkt präzise in der Bildgestaltung und dazu noch voller Poesie, verzaubert KOKON von der ersten Sekunde an und lässt uns noch im Kino träumen von einem Sommer unseres Lebens, in dem alles möglich schien.“

Den Preis als bester Darsteller (dotiert mit 10.000 Euro) erhält Oliver Masucci für seine Rollen in „Schachnovelle“ und „Enfant Terrible“.

Begründung der Jury:

„Eben noch beeindruckt er uns als Fassbinder in Oskar Roehlers provokantem Biopic, um wenig später in Philipp Stölzls SCHACHNOVELLE als Anwalt Bartok dem Naziterror in Wien zu begegnen und ganz andere Seiten in sich selbst zum Klingen zu bringen.

Oliver Masucci ist von imposanter Statur und unverkennbar, und doch arbeitet er sich in seine Rollen mit einer Wandlungsfähigkeit hinein, die begeistert und überrascht. Als ENFANT TERRIBLE brennt er an beiden Seiten: ist er ein obsessiver, liebessehnsüchtiger, streitender Regisseur, dem in der Arbeit alles gelingt, aber im Leben und vor allem in der Liebe nichts. Masucci zeigt uns dabei schonungslos das Scheusal und den Provokateur, wie den Liebenden und Künstler Fassbinder. In der SCHACHNOVELLE – nach Stefan Zweig – erleben wir ihn als zerrissenen duldsamen Helden zur Zeit des Anschlusses Österreichs 1938, der den Nazis sein Wissen nicht offenbart und dafür alles aufgibt. Es ist eine innere Irrfahrt, an der uns Masucci Teil haben lässt. Er personifiziert einen Spieler wider Willen, der das Herz unvergleichlich rührt und bewegt. Oliver Masucci verbeißt sich in seine Aufgabe mit einer Hingabe, die überwältigend ist. Es ist genau diese Leidenschaft, die das Kino braucht.“

Der Preis als beste Darstellerin (dotiert mit 10.000 Euro) wird verliehen an Nilam Farooq für ihre Rolle in „Contra“.

Begründung der Jury:

„Neben einem alten Hasen wie Christoph Maria Herbst nicht nur schauspielerisch bravourös zu bestehen, sondern geradezu zu brillieren und in jeder Minute zu überzeugen, das gelingt Nilam Farooq als willensstarker Jurastudentin Naima in dem Film CONTRA von Sönke Wortmann. Frei von Klischees, mit Würde, Humor und Natürlichkeit, steigt sie als Studentin Naima mit dem zynischen, rhetorisch hochversierten Professor Richard Pohl (C.M. Herbst), der sie zuvor rassistisch und sexistisch diskriminiert hat, in den verbalen Ring – und gewinnt. So wie Nilam als Studentin ihren Professor mit ihrer Intelligenz, Schlagfertigkeit und Standhaftigkeit überzeugt, so gewinnt sie auch uns Zuschauer für sich, indem sie uns zwischendurch ihre Verletzbarkeit, ihre Unsicherheit spüren lässt, dabei aber immer empathisch und offen bleibt. Nilam lädt uns dazu ein, mit dieser starken, jungen Frau mitzufiebern und am Ende ist man mindestens so glücklich, wie sie selbst, als sie – tanzend in der schwarzen Robe – ihr Ziel erreicht hat.“

Der Preis für den besten Nachwuchsdarsteller (dotiert mit insgesamt 5.000 Euro) wird verliehen an Farba Dieng und Julius Nitschkoff für ihre Rollen in „Toubab“.

Begründung der Jury:

„Um Babtous drohende Abschiebung in den Senegal zu verhindern, ist sein Kumpel Dennis mit ihm zu allem bereit. So ist das bei engsten Freunden – der eine kann nicht ohne den anderen: deshalb bekommen sie dafür auch beide den Bayerischen Filmpreis. Julius Nitschkoff und Farba Dieng verkörpern dieses ungleiche Buddy-Paar in dem Film TOUBAB mit großem Selbstverständnis, Charme und Humor. Auf dieser Gratwanderung zwischen Komödie und Drama, finden Dieng und Nitschkoff gemeinsam genau den richtigen Ton, werfen sich schauspielerisch lässig die Bälle zu, in Blicken, Gesten, Sprüchen. Bei all den emotionalen Hochs und Tiefs, die diese Geschichte in sich birgt, von Stärke, Feierlust, Blödsinn bis hin zu Angst, Ehrlichkeit, Scham und Trauer, bleibt ihre Verbundenheit immer spürbar, die Freundschaft immer glaubhaft und die Figuren in ihren Entscheidungen berührend, heutig und greifbar.“

Den Preis für die beste Nachwuchsdarstellerin (dotiert mit 5.000 Euro) wird verliehen an Lena Urzendowsky für „Kokon“.

Begründung der Jury:

„Wie die Raupen im Gurkenglas in ihrem Jugendzimmer, so steht auch die 14-jährige Nora in Leonie Krippendorffs KOKON vor einem wundersamen Transformationsprozess: Ihr Entpuppen führt zum Entdecken ihrer Sexualität, zur Emanzipation von medial geprägten Körperbildern und zu den Höhen und Tiefen der ersten Liebe. Lena Urzendowsky ist in dieser berührenden Coming-of-Age-Geschichte beides, Raupe und Schmetterling, und sie ist es mit so einer Echtheit, Verletzlichkeit und ruhigen Präsenz, dass man ihr geradezu verzaubert durch den Sommer folgt.

Im Mittelpunkt eines wunderbaren Ensembles junger Schauspielerinnen (Lena Klenke als Schwester, Jella Haase als Love Interest), gelingt es ihr, Unsicherheit und Zauber des Erwachsenwerdens in jeder Sekunde fast körperlich spürbar zu machen.

Eine herausragende Leistung, die wir mit dem Bayerischen Filmpreis für die beste Nachwuchsdarstellerin würdigen.“

Den Drehbuchpreis (dotiert mit insgesamt 10.000 Euro) erhalten Michael Bully Herbig, Marcus H. Rosenmüller und Ulrich Limmer für den Film „Der Boandlkramer und die ewige Liebe“.

Begründung der Jury:

„Wie kann man bloß eine Fortsetzung schreiben für etwas so Endgültiges wie den Tod? Mit viel Humor und großem Herzen kann es gelingen! Und beides würde so mancher Bayer gern für sich in Anspruch nehmen. All das besitzen die drei Autoren von DER BOANDLKRAMER UND DIE EWIGE LIEBE: Bully Herbig, Marcus H. Rosenmüller, Ulrich Limmer. Sie haben gemeinsam einem der bayerischsten aller Werke eine Fortschreibung beschert, die diesen Namen verdient. Mit all ihrem Können als ausgewiesene Profis der Filmemacherzunft, mit jeder Menge ,gspinnerter' Fantasie und einer unbandigen Gaudi im Umgang mit der unsterblichen Seele.“

Den Preis für die beste Bildgestaltung (dotiert mit 10.000 Euro) bekommt Markus Förderer für den Film „Tides“.

Begründung der Jury:

„Die Welt in TIDES ist beinahe schwarz-weiß, und sie ist es doch nicht. Denn in die Szenerie einer postapokalyptischen Erde, die Regengüsse peitschen, graue Himmel und stahlblaue Wasser prägen, setzt Markus Förderer als Farben die Gesichter seiner Schauspieler. Er stürzt sich mit ihnen in die Fluten, kämpft sich mit ihnen durchs Eis. Er macht ihren Kampf physisch spürbar, hautnah, subjektiv, lässt die Zuschauer ihren Atem fühlen und rückt sie dabei auch noch ins beste, magische Licht. Egal, ob Förderer sie dafür in eine klinisch rein gleißende Raumstation, das Schlammloch verrohter Überlebender oder in ein rostendes Laboratorium für Menschenversuche begleitet. Er komponiert sie als Leitmotiv in jedes Bild.“

Den Preis für den besten Kinder- und Jugendfilm (dotiert mit 10.000 Euro) erhält Christian Becker (Rat Pack Filmproduktion) für „Jim Knopf und die Wilde 13“

Begründung der Jury:

„In diesem Film funkelt und strahlt alles, dass es eine pure Freude ist. Vom goldenen Drachen der Weisheit, über verzweifelte Meerjungfrauen, schroffe Magnetfelsen bis hin zu den tollkühnen Helden Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer. Es geht über Land, durch die Luft, unter Wasser und durchs Feuer. Mit allen Elementen hat es die Produktion real und digital aufgenommen und schafft ein großes fantastisches Kino-Erlebnis, bei dem man den Eindruck gewinnt, dass der zweite Teil des Abenteuers den ersten Teil in allem überbieten will. Mit Hollywood kann dieser bayerische Film es jederzeit aufnehmen. Das Herz der Vorlage bleibt dabei erhalten und mehr noch: Regisseur Dennis Gansel und die Rat Pack Filmproduktion um Christian Becker ist es gelungen, Michael Endes abenteuerliche Erzählung ganz frei und heutig zu erzählen.“

Der Dokumentarfilmpreis (dotiert mit 10.000 Euro) geht an Bettina Böhler für den Film „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“.

Begründung der Jury:

„Ausschließlich Archivmaterial enthält dieser Dokumentarfilm, und der verstorbene Protagonist selbst ist der Erzähler. Da bleibt zu befürchten, dass diese Ausgangslage für einen Kino Dokumentarfilm nicht ausreichend sein kann! Doch die erste Regiearbeit der preisgekrönten Editorin Bettina Böhler beweist das Gegenteil: Ihr geschickt montierter Film aus schier unerschöpflichen Archivquellen, inklusive vieler privater Aufnahmen aus Schlingensiefs Kindertagen und aus seinen Werken, verleihen dem Film „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“ eine Kraft, die uns die Ausnahmeerscheinung dieses Theater- und Filmkünstlers schonungslos offenbart. Oder wie es ein Kritiker treffend beschreibt: ,Böhlers Film ist sozusagen radikal demütig'. Dabei konzentriert sich Bettina Böhler auf Christoph Schlingensiefs Auseinandersetzung mit Deutschland, vor allen Dingen mit seiner Heimat, und Kernthemen wie Rassismus, Nationalsozialismus und Antisemitismus. Wie sie Christoph Schlingensiefs Beschäftigung bereits vor 20, 30 Jahren mit diesen Themen herausdestilliert und ihn uns Zuschauern als filmischer Spiegel eines Fragenden und Provozierenden gegenüberstellt, verleiht dem Film, zehn Jahre nach Christoph Schlingensiefs viel zu frühem Tod, eine erstaunliche und schmerzliche Aktualität. Unvergessen seine kreative, originelle Sprengkraft an Ideen und sein wunderbarer, schlagfertiger und oftmals überraschender Humor. Der Film macht mehr als deutlich: Hier fehlt eine wichtige künstlerische Stimme! Dankend muss erwähnt werden, dass der Produzent Frieder Schlaich Bettina Böhler ermutigte, die Regiearbeit anzunehmen. Die Jury des Bayerischen Filmpreises würdigt sie nun mit dem Preis für den besten Dokumentarfilm.“

Der Preis für den besten Animationsfilm (dotiert mit 10.000 Euro) erhält Dirk Beinhold (Akkord Film Produktion) für den Film „Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen“.

Begründung der Jury:

„Die kleinen Heinzels sorgen für ganz großes Kino und erobern das Herz von Jung und Alt. Mit einer gut durchdachten Underdog-Story, liebevoll animierten Charakteren und vielen witzigen Einfällen ist den Machern der Heinzels ein Film gelungen, der mit seiner Botschaft, durch Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe Gier, Egoismus und Rücksichtslosigkeit zu überwinden, den Zuschauer mit einem wohligen Gefühl in die Realität entlässt. Angesichts der beinahe übermächtigen Konkurrenz aus den USA haben die zeitgemäße Interpretation einer Kölner Sage und der warmherzige Humor des Films die Jury ganz besonders überzeugt.“

Den Sonderpreis erhält Trixter GmbH für den Film „Die Känguru-Chroniken“.

Begründung der Jury:

„Der Sonderpreis ist der eigentliche Preis. Der eigentliche und einzige Preis. Weil es sowas wie dich noch nicht gegeben hat. Und das nicht nur in Deutschland. Aber hier mit Sicherheit. Du erhältst deinen Preis für deine Frisur, weitestgehend, denn jedes Haar steht bei dir so natürlich in alle Richtungen, dass es eine Freude ist. Deine Mimik ist so präzise und auf den Punkt, dass du hier allen Schauspielern die Show stiehlst. Und deinem Augenaufschlag kann wirklich keiner widerstehen. Du machst dich auf der Leinwand breit, bist in jeder Szene, so dass auch das Szenenbild vollkommen unwichtig wird. Und Kamera, ja Kamera, wer braucht schon eine Kamera? Wenn man ist, wie du. Aber natürlich hattest du auch eine Kindheit. Und natürlich wollen wir die nicht unerwähnt lassen. Du bist gehegt und gepflegt worden von unzähligen kreativen Köpfen und talentierten Händen. Alle haben an dir rumgemacht, über Monate und über Jahre, der eine hat dir nur die Wimpern geformt, der andere nur die Fußnägel. Und nur so konntest du ganz DU werden. So wollen wir hier dann auch, ganz kurz, versprochen wirklich nur ganz kurz, deinen Müttern und Vätern danken. Danke allen Mitarbeiter bei TRIXTER! Für DICH, das einzige, wirkliche, wunderbarste, tollste Känguru aller Zeiten.“

Der Publikumspreis geht an den Film “LEBERKÄSJUNKIE“.

kinokino, das Filmmagazin des Bayerischen Rundfunks, und BAYERN 1 haben in diesem Jahr den "Publikumsfilm des Jahrzehnts" des Bayerischen Filmpreises gesucht, da wegen der Kinoschließungen für 2020 kein Jahres-Gewinner ausgemacht werden konnte. Zur Wahl standen die Publikumspreis-Gewinner der vergangenen zehn Jahre. Bis zum 31. März 2021 haben sich fast 25.000 Zuschauer an der Online-Abstimmung beteiligt. Gewonnen hat die Kinokomödie "LEBERKÄSJUNKIE". Auf Platz drei hat es mit "SAUERKRAUTKOMA" ein weiterer Film mit dem niederbayerischen Provinzpolizisten Franz Eberhofer, gespielt von Sebastian Bezzel, geschafft. Platz zwei belegt "STROMBERG – DER FILM".