
Digitales Unternehmenskonto
Startschuss für bundesweit einheitliches Unternehmenskonto auf ELSTER-Basis
Das bundesweit einheitliche Unternehmenskonto ist in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung eine große Chance, deutschlandweit einheitliche Standards für digitale Verwaltung zu etablieren und den Kontakt der Unternehmen mit den Behörden zu vereinfachen. Am 01.06.2021 geht es erstmals bei verschiedenen Pilotpartnern an den Start.
Damit ist ein Meilenstein erreicht, auf den wir nun aufbauen: Zukünftig sollen sich Unternehmen in ganz Deutschland so einfach und schnell im digitalen Antragsprozess identifizieren können.
Warum ELSTER?
Rund 200 Behördenkontakte müssen Unternehmen in Deutschland jedes Jahr bewältigen. Die ELSTER-Technologie bietet dafür seit etwa 20 Jahren eine sichere, stabile, performante und zugleich hochverfügbare Infrastruktur, die mittlerweile auch außerhalb der Steuer (zum Beispiel bei den Corona-Hilfen des Bundes) erfolgreich eingesetzt wird.
Der Freistaat Bayern will auf dieser Basis für alle Unternehmen in Deutschland authentifizierte Zugänge zu staatlichen Angeboten einfach und praktikabel gestalten und zugleich eine sichere Kommunikation ermöglichen.
Ausgangslage: IT-Planungsratsbeschluss
Das Projekt wurde mit Beschluss des IT-Planungsrates vom 14.02.2020 initiiert, wobei Bayern und Bremen gemeinsam für die Entwicklung von insgesamt sechs Bausteinen beauftragt wurden. Bayern entwickelt die Bausteine 1 bis 4, Bremen die Bausteine 5 und 6 des Unternehmenskontos.
Zum 01.06.2021 kann das Bayerische Staatsministerium für Digitales (StMD) in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Steuern (LfSt) folgende Funktionalitäten anbieten:
Baustein 1: eine Web-Anwendung für Unternehmen (Mein Unternehmenskonto), die über die Website www.das-unternehmenskonto.de erreichbar ist und dem Nutzer folgende Funktionen zur Verfügung stellt:
- einfache Registrierung für ein neues Unternehmenskonto
- Administration der ELSTER-Zertifikate
- Zugriff aufs unternehmenszentrale Postfach
Vorteil: Unternehmen haben alle Funktionalitäten auf einen Blick. Mein Unternehmenskonto stellt das zentrale Dashboard für die Administration des Kontos dar.
Baustein 2: eine zentrale Schnittstelle für Fachverfahren, mit der sie das Unternehmenskonto als Identifizierungs- und Authentifizierungsmittel in die Service– und Fachportale in ganz Deutschland integrieren können.
Vorteil: Die Unternehmensdaten des eingeloggten Nutzers können vorausgefüllt (das heißt ohne manuelle Eingabe) in die Formulare übernommen und direkt an die bearbeitende Stelle weitergeleitet werden.
Baustein 4: ein kontoeigenes Postfach zur vollständigen Digitalisierung des Antragsprozesses, das heißt alle Mitteilungen und Bescheide werden zentral über Mein Unternehmenskonto digital bereitstellt.
Vorteil: Die Informationen können sogar über eine Maschine-zu-Maschine-Schnittstelle (M2M) unmittelbar in den Systemen des Unternehmens eingelesen und verarbeitet werden.
Aktueller Stand – wer sind die angeschlossenen Pilotpartner?
In der ersten Version wird das Unternehmenskonto in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Bremen und bei ausgewählten Onlinediensten des Bundes genutzt. Ab Juni 2021 können sich Organisationen bei den genannten Partnern mit ihrem ELSTER-Zertifikat identifizieren und Anträge digital ausfüllen.
In Bayern hat zum Beispiel der Landkreis Fürth als Pilotpartner das Onlineformular für die Beantragung der Parkerleichterung zur Verfügung gestellt.
Außerdem steht das Postfach technisch vollständig bereit. Zusätzlich müssen die Behörden nun noch an die ELSTER-Transfer-Schnittstelle angebunden werden, damit es auch genutzt werden kann. Dies soll in einem nächsten Schritt sukzessive geschehen.
Weiteres Vorgehen
Die Herausforderungen der Coronakrise haben gezeigt, dass es wichtig ist, so schnell wie möglich funktionierende Basiskomponenten des Unternehmenskontos an den Start zu bringen, weshalb der Freistaat Bayern hier bewusst auf die Optimierung der Bausteine im Echtbetrieb setzt. In diesem Zusammenhang gilt es, das Unternehmenskonto rasch an weitere Verwaltungsportale anzuschließen.
Ziel ist es, das einheitliche Unternehmenskonto bis Ende 2022 bundesweit als zentralen Einstiegspunkt zu etablieren. Deshalb sollen nun sukzessive alle wirtschaftsbezogenen Fachverfahren in Deutschland angebunden werden.
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