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Bund und Bayern kooperieren für die digitale Zukunft: Digitalminister Mehring empfängt Bundesminister Wildberger im Augsburger Innovationspark

27. Oktober 2025

Auf Einladung von Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring hat Bundesdigitalminister Dr. Karsten Wildberger heute den Innovationspark Augsburg besucht. Gemeinsam mit Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber und MdB Hansjörg Durz, dem Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Digitales und Staatsmodernisierung, informierte Minister Mehring seinen Kollegen aus Berlin über Bayerns aktuelle Digital-Projekte an der Schnittstelle von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Begleitet wurde der Besuch des Bundesministers am Lech von einer eindrucksvollen Delegation aus der Augsburger Digitalwirtschaft, die Minister Mehring anschließend zu einem kleinen Empfang einlud.

Im Mittelpunkt des Besuchs standen die digitale Transformation von Staat und Wirtschaft sowie die von Wildberger und Mehring begründete Pilotkooperation zwischen Bund und Freistaat Bayern zur Modernisierung der Verwaltung. Bayern wurde dabei vom Bund als digitale Vorreiterregion ausgewählt. Ziel ist es nun, im Freistaat eine Blaupause für ein flächendeckendes Angebot an digitalen Verwaltungsleistungen zu erarbeiten, die dann auch von anderen Bundesländern genutzt werden kann. Eine der zwölf bundesweiten Pilotkommunen ist dabei die Stadt Augsburg, deren Verwaltung in der Bundesspitze mitspielt, wenn es um smarte Angebote für die Bürgerinnen und Bürger geht. Ebenso wirken die kreisfreie Stadt Aschaffenburg, die Landkreise Kelheim und Regensburg sowie die kreisangehörigen Kommunen Meitingen und Pullach (Gemeinde) im bundesweiten Projekt mit.

Wie Wildberger und Mehring in Augsburg informierten, zeigten erste Ergebnisse aus den Workshops zwischen den Pilotkommunen sowie den Ministerien aus Land und Bund eindrucksvoll, dass der eingeschlagene Weg des Freistaats auf lokaler Ebene auf große Zustimmung stößt. Der letzte von insgesamt sechs Workshops wurde vor wenigen Tagen abgeschlossen. Besonders hervorgehoben wurde dabei das strukturierte Vorgehen über die sogenannten BayernPackages, die als zentraler, gemeinsamer Ansatz breite Anerkennung finden. Auch die von Mehrings Digitalministerium gelenkte BayKommun mit ihrem Kommunalnetzwerk BayKoNet wurden positiv bewertet – erstere für ihre hohe fachliche Kompetenz, letztere als wertvolle Plattform für einfachen Wissensaustausch.

Ein weiterer Schwerpunkt des Besuchs von Bundesminister Wildberger bei seinem bayerischen Kollegen Mehring war das KI-Produktionsnetzwerk Augsburg. Es ist ein Verbund der Universität Augsburg, des Fraunhofer-Instituts für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV, des Zentrums für Leichtbauproduktionstechnologie (ZLP) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Augsburg sowie der Technischen Hochschule Augsburg. Beteiligt sind zudem regionale Industriepartner. Ziel ist eine gemeinsame Erforschung KI-basierter Produktionstechnologien an der Schnittstelle zwischen Werkstoffen, Fertigungstechnologien, datenbasierter Modellierung und digitalen Geschäftsmodellen. Der Freistaat Bayern fördert das Projekt mit 92 Millionen Euro im Rahmen der Hightech Agenda Plus. “Augsburg mausert sich gerade erfolgreich zum zweiten Hotspot für die Zukunftstechnologien im Freistaat neben München“, berichtete Minister Mehring dem Bundesminister von der digitalen Aufbruchstimmung am Lech und lud ihn zu Leitveranstaltungen wie dem Rocketeer Festival, der sparkscon oder den Augsburger IT-Sicherheitstagen ein.

Das KI-Produktionsnetzwerk Augsburg stehe dabei laut Mehring exemplarisch für die Innovationsstrategie des Freistaats. Mit Förderprogrammen wie „KI-Transfer Plus“ und dem „Bayerischen KI- Innovationsbeschleuniger“ setzt Mehrings Digitalministerium dabei gezielt auf den Wissenstransfer aus der Forschung in die Wirtschaft. Rund 9,1 Millionen Euro hat Minister Mehring bereits in „KI-Transfer Plus“ investiert, um Hochschulen und mittelständische Unternehmen zu vernetzen und so den Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Praxis voranzutreiben. Der „Bayerische KI-Innovationsbeschleuniger“ wird mit weiteren 1,6 Millionen Euro unterstützt und hilft, KMU und Start-ups im Umgang mit der europäischen Regulierung von KI. Projekte wie das KI-Produktionsnetzwerk Augsburg profitieren direkt von dieser strategischen Vernetzung: Sie zeigen, wie aus wissenschaftlicher Exzellenz konkrete Wertschöpfung entsteht. So wird Bayern nicht nur zum Labor, sondern zum Leitmarkt für digitale Innovationen.

Dr. Fabian Mehring, Bayerischer Digitalminister:

„Unser Bayern-Turbo für einen modernen Digitalstaat wirkt. Inzwischen setzen wir bundesweite Maßstäbe bei der Verwaltungsdigitalisierung und zeigen erfolgreich, wie moderne Verwaltung in enger Partnerschaft mit Wirtschaft und Kommunen gelingt. Gleichzeitig entwickeln wir unser Land gezielt zum Magneten für Technologie und Start-ups: Fast jeder zweite in Deutschland investierte Euro Wagniskapital fließt nach Bayern. Im globalen Tech-Index gehören wir zu den Top 20 der Welt – als einzige Region in Deutschland und vor Metropolen wie Peking oder Seattle. Zuletzt haben wir Branchenriesen wie Open AI, TSMC oder SAP erfolgreich zu uns nach Bayern gelockt. Orte wie das KI-Produktionsnetzwerk Augsburg sind der Motor dieses Erfolgs – hier treffen Forschung und Wirtschaft aufeinander, um Innovationen direkt in marktfähige Lösungen zu verwandeln.“

Dr. Karsten Wildberger, Bundesdigitalminister:

„Augsburg hat mir heute eindrucksvoll gezeigt, wie Bayern eine Vorreiterrolle in der digitalen Transformation einnimmt. Das KI-Produktionsnetzwerk verbindet Spitzenforschung mit praktischer Umsetzung und stärkt so den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig. Projekte wie diese sind Schlüssel, um Deutschlands Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit weiter auszubauen.

Zudem ist Augsburg bundesweit ein Paradebeispiel für gelungene Verwaltungsdigitalisierung. Ich freue mich, dass die Stadt als Pilotkommune Teil der Digitalkooperation von Bund und Bayern ist – so können zukünftig von ihr auch weitere Kommunen lernen. Damit setzen wir wichtige Impulse für eine moderne, bürgernahe Verwaltung.“

Eva Weber, Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg:

„Augsburg steht deutschlandweit an der Spitze bei digitalisierten Verwaltungsleistungen – ein starkes Zeichen für unsere konsequente Digitalstrategie. Wir haben frühzeitig darauf gesetzt, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft eng zu vernetzen, um Innovationen nicht nur zu ermöglichen, sondern aktiv voranzutreiben. Wir freuen uns, als Pilotkommune Teil der gemeinsamen Initiative von Bund und Freistaat zu sein und unsere Erfahrungen in die bundesweite Verwaltungsmodernisierung einzubringen. Wir zeigen, wie digitale Services bürgernah, effizient und praxisorientiert umgesetzt werden können. Mit dem KI-Produktionsnetzwerk stärken wir zugleich Augsburgs Rolle als Zukunftsstandort: Hier entstehen Lösungen, die weit über unsere Stadt hinaus wirken und den digitalen Wandel in Deutschland mitgestalten.“

Hansjörg Durz, MdB und Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Digitales und Staatsmodernisierung:

„Internationale Beispiele zeigen, dass Verwaltungsdigitalisierung immer dann erheblich besser gelingt, wenn die kommunale Ebene früh und intensiv eingebunden wird. Genau diesen Weg gehen Bund und Freistaat Bayern gemeinsam mit den Pilotkommunen. Die konkreten Erfahrungen aus den Workshops werden spürbar zur Beschleunigung des flächendeckenden Rollouts von digitalen Verwaltungsangeboten beitragen.

Im Bereich der Forschung sind wir als Bundesrepublik Deutschland und vor allem als Freistaat Bayern in vielen Bereichen Weltspitze. Wir haben hervorragende Köpfe und herausragende Kompetenzen. Allerdings muss uns insbesondere in den zentralen Zukunftsfeldern der Transfer in konkrete Geschäftsmodelle noch sehr viel besser gelingen. Das KI-Produktionsnetzwerk Augsburg zeigt eindrucksvoll, wie dieser Transfer gerade im Bereich des produzierenden Mittelstandes gelingen kann und ist somit ein Musterbeispiel für das ganze Land.“