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Digitalministerium erhält Hightech-Bienenstock / Teil des KI-Projekts „we4bee“ / Gerlach: Digitalisierung große Chance für Umweltschutz

6. Mai 2021

Auf dem Dach des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales brummt es: Als Teil des KI-Projekts „we4bee“ wurde dort ein Hightech-Bienenstock installiert. Bei dem vom Digitalministerium unterstützten Projekt des Unternehmens we4bee in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg werden mit Hilfe eines Netzwerks digital überwachter Bienenstöcke Informationen über die Bedürfnisse der Bienen zum Schutz unserer Umwelt gesammelt. Da Bienen außerdem hochsensible „Biosensoren“ sind, können Datenauswertungen mittels Künstlicher Intelligenz sogar für Vorhersagen über Unwetter, Trockenperioden und andere Naturkatastrophen genutzt werden.

Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach erklärte: „Ich freue mich sehr über unsere neuen schwarz-gelben Untermieter. Damit fördert das Digitalministerium in der Nähe des Englischen Gartens auch ein Stück die Biodiversität in der Landeshauptstadt. Zudem werden wir selbst Teil des vom Ministerium unterstützten Projekts we4bee. Die digitale Beobachtung der Bienen und KI-gestützte Auswertung der Daten liefern wertvolle Erkenntnisse über Umweltereignisse. Das zeigt einmal mehr: Digitalisierung ist eine große Chance für den Klima- und Umweltschutz.“

Prof. Dr. Andreas Hotho, Inhaber des Lehrstuhls für Informatik X und Sprecher des KI-Zentrums CAIDAS an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, betonte: „KI und Data Science sind in aller Munde. we4bee wirkt als Brücke in die Gesellschaft und ermöglicht zum einen einzigartige Einblicke in das Leben der Bienen. Die Veröffentlichung der Daten verschiedenster Bienenstöcke in ganz Deutschland macht dabei unsere Umwelt direkt erfahrbar. Gleichzeitig bietet uns das Projekt die Möglichkeit, die gesammelten Daten mittels aktueller Methoden des Deep Learning zu analysieren und die Erkenntnisse in die Bienenforschung zu transferieren.“

Dr. Claudia Leikam, Geschäftsführerin der we4bee gUG, ergänzte: „we4bee ist ein gemeinnütziges Projekt, das innovative Forschung und Umweltbildung vereint. Unsere Vision ist es, eines Tages Erdbeben mithilfe von Bienen vorhersagen zu können und auf dem Weg dahin möglichst viele Menschen für den Bienenschutz zu begeistern – unterstützen Sie uns dabei!“

Der neue Hightech-Bienenstock auf dem Bayerischen Staatsministerium für Digitales ist Teil des 2019 gestarteten Projekts „we4bee“. Er sammelt Daten über mehrere Sensoren, unter anderem zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Gewicht, Vibration und Feinstaubbelastung. Außerdem werden die Bienen per Kamera überwacht. Die erfassten Daten werden an die Universität Würzburg übertragen und dort mit den Daten der anderen Bienenstöcke des Projekts zusammengeführt.

Insgesamt erfasst das Projekt inzwischen Daten aus mehr als 100 Bienenstöcken weltweit, darunter Standorte in Österreich, Liechtenstein, Luxemburg, Italien, Ungarn und Mexiko. Mithilfe von Big-Data-Analysen und Prognosemethoden für maschinelles Lernen werden die Daten ausgewertet. Ziel ist, Erkenntnisse über die Bienen und ihre jeweiligen Lebensbedingungen zu gewinnen. Mit Hilfe gleichzeitig erhobener Wetterdaten sollen künftig auch Umweltereignisse wie beispielsweise Unwetter oder Trockenperioden prognostiziert werden können.