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„High-Tech meets Heimat“: Digitalminister Mehring will Zukunftstechnologien in Bayerns Fläche bringen / Mehring: Mittelstand soll Bayerns Trumpf in der digitalen Welt werden

7. Februar 2024

Unter dem Motto „High-Tech meets Heimat“ will Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring die Chancen von Zukunftstechnologien für Bayerns Regionen nutzen. „Bayern ist ein Flächenland, dessen wirtschaftlicher Erfolg auf zwei Schultern steht: Unser Erfolgsrezept ist der besondere Bayern-Mix aus Global Playern in unseren Metropolen und mittelständischen Familienunternehmen in allen Regionen des Freistaats. Bei uns sind Siemens, Audi und BMW Zuhause, wir sind aber auch die Heimat des legendären ,German Mittelstand‘. Diese einzigartige Kombination hat sich als besonders resilient erwiesen und uns bedeutend besser durch die großen Krisen der letzten Jahre kommen lassen als andere“, argumentiert Mehring.

Umso mehr will Bayerns Digitalminister nun auch bei den Zukunftstechnologien zweigleisig fahren: „Wenn wir unseren derzeitigen Wohlstand in die Zukunft tragen wollen, muss Bayern Europas Heimat of High-Tech für die digitalen Weltkonzerne unserer Zeit und der Nährboden für Start-Ups sein, auf dem die globalen Champions von morgen entstehen. Zeitgleich müssen wir unseren Mittelstand in der Fläche des Freistaats als besonderen Trumpf bei der digitalen Transformation einsetzen“, findet Mehring.

Mehring: Bayern ist ein „Epizentrum der europäischen Digitalwirtschaft“

Im Hinblick auf das vitale Ökosystem in Bayerns Metropolen sieht Mehring den Freistaat bereits sehr gut aufgestellt: „Wir ernten jetzt die Früchte unserer Hightech Agenda, die sich als echter Gamechanger erwiesen hat. 5,5 Milliarden in Zukunftstechnologien zu investieren sowie zwei Exzellenz-Universitäten von Weltrang und mehrere international profilierte Forschungsinstitute etabliert zu haben, hat sich nachhaltig rentiert. 100 KI-Professuren und die Gründung einer eigenen KI-Uni werden ihre Wirkung auch in Zukunft nicht verfehlen“, ist sich Mehring sicher.

So kann der Digitalminister stolz berichten, dass die digitalen Märkte derzeit das größte Wachstum aller Wirtschaftszweige aufweisen, wobei die positive Dynamik im Freistaat besonders stark ist: „Trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage wuchs der Marktanteil Bayerischer Startups im vergangenen auf 29 Prozent in Deutschland. Das zeigt: Nirgends in Deutschland wird nachhaltiger und erfolgreicher gegründet als in Bayern. Zeitgleich investieren die Weltkonzerne unserer Zeit, wie Google oder Meta aktuell Milliarden in Bayern und wählen nicht umsonst München als Heimat für große europäische Standorte aus. Man spürt mittlerweile auf der Welt, dass Deutschlands Sound der Zukunft aus Bayern kommt“, freut sich Mehring.

Mehring: Bayerns Mittelstand als Trumpf der digitalen Transformation einsetzen

Bislang noch ungenutztes Potenzial sieht der Digitalminister darin, Bayerns Mittelstand als Trumpf in der digitalen Transformation einzusetzen. „Aktuell schlägt das digitale Herz Bayerns vornehmlich im Münchner Ökosystem, das einen europaweiten Spitzenplatz einnimmt. Ich bin davon überzeugt, dass in den zahllosen kleinen und mittleren Unternehmen in der Fläche Bayerns ein gigantisches zusätzliches Potenzial im Hinblick auf die Zukunftstechnologien unserer Zeit schlummert, das wir dringend zum Leben erwecken sollten“, sagt Mehring. Um den bayerischen Mittelstand fit für die digitale Zukunft zu machen, unterbreitet der Staatsminister drei konkrete Vorschläge:

i) Zu wenig Wachstumskapital: Wachstumsfonds für Bayern?

Ein Hauptproblem identifiziert Mehring im Mangel an Wachstumskapital, das derzeit in ganz Europa zu knapp sei, um kostenintensiven Tech-Ideen ausreichend Rückenwind zu geben. „Gute Ideen im Deep-Tech-Bereich haben oft erheblich längere Entwicklungszyklen und benötigen wesentlich mehr Kapital als in anderen Branchen üblich. Das können Start-Ups sowie kleinere und mittelständische Unternehmen in Bayerns Fläche aus eigener Kraft nicht leisten. Wenn es zu wenig Wachstumskapital gibt, haben sie deshalb nicht selten das Nachsehen gegenüber großen Weltkonzernen. Wir sollten aber nicht damit zufrieden sein, dank Hightech Agenda bei Forschung und Entwicklung an der europäischen Spitze zu stehen und anschließend dabei zusehen, wie unsere Ideen auf anderen Kontinenten in Wertschöpfung verwandelt werden. Wir müssen die PS dessen, was hierzulande erdacht wird, auch in der heimischen Wirtschaft auf die Straße bringen. Dieser Transmissionsriemen, der aus der Brillanz der Erfinder in unseren Forschungseinrichtungen echte Wertschöpfung in der Breite unserer heimischen Wirtschaft macht, stockt derzeit“, diagnostiziert der Digitalminister.

Umso intensiver sieht Mehring sich seit seinem Amtsantritt in anderen Ländern um, die bei der Mobilisierung von Kapital für ihre Deep-Tech-Szene hervorragende Resultate erzielt haben.  Beispiel Frankreich: Hier hat der französische Präsident Emmanuel Macron institutionelle Investoren gewonnen und mit der sogenannten Tibi-Initiative (= Investment Pledge von institutionellen Investoren) 13 Milliarden an privatem Kapital für französische Tech-Startups mobilisiert. Der mit einer Milliarde ausgestattete Wachstumsfonds der Bundesregierung ist in den Augen von Mehring ein guter Start – hier gibt es nach Ansicht des Digitalministers jedoch noch viel Luft nach oben, wie der internationale Vergleich zeigt.

Mehring: „Die richtige Ergänzung zur Hightech Agenda wäre jetzt eigentlich eine Art Deep-Tech-Fonds aus der Mitte der Finanzwirtschaft, um die Erfolge der staatlichen Hightech Agenda in Bayerns Mittelstand zu bringen und bayerische Entwicklungen hierzulande für die globalen Märkte zum Fliegen bringt. Dazu braucht es eine konzertierte Kraftanstrengung im engen Schulterschluss von Politik und Wirtschaft. Um an der globalen Spitze mitspielen zu können, müssen wir den Mut zu neuen Finanzierungsinstrumenten finden und als Standort für Wachstumskapital attraktiver werden“, findet Mehring. „Hierbei sehe ich auch die Finanzwirtschaft in der Verantwortung, anstatt immer nur nach einem schlanken Staat zu rufen und zeitgleich allein auf den Staat als Fördergeber zu setzen. Stattdessen lohnt es sich, neue Partnerschaften zwischen Politik und Wirtschaft auszuloten, wie uns unsere Nachbarländer dies bereits vormachen.“

ii) Vom Elfenbeinturm an die Werkbank: KI-Transfer-Plus

Einen weiteren Hebel, um Bayerns Mittelstand schon heute die Spitzenplätze auf den Märkten von morgen zu sichern, sieht Staatsminister Mehring im Wissenstransfer aus der Spitzenforschung in die Betriebe in allen Regionen Bayerns. „Die engen Drähte zwischen Spitzen-Forschungsinstituten auf dem ganzen Globus und den Chefetagen großer Weltkonzerne glühen ohnehin. Bis die neuste Expertise aus dem Hörsaal einer Münchner Exzellenz-Uni aber die Werkbank eines kleinen Betriebs im ländlichen Raum erreicht, dauert es derzeit noch viel zu lang. Angesichts der gewaltigen Entwicklungsdynamik der Digitalwirtschaft und ihrer kurzen Halbwertszeiten müssen wir das ändern. Je kürzer der Draht zwischen Spitzenforschung und Mittelstand ist, desto besser können wir die Chancen der digitalen Transformation für Bayerns Wirtschaft nutzen“, ist sich Mehring sicher.

Deshalb hat sein Digitalministerium das Programm „KI-Transfer-Plus“ ins Leben gerufen, das Mehring in diesem Jahr massiv erweitern will: Die europaweit einmalige Initiative bietet Mittelständlern in ganz Bayern Unterstützungsmöglichkeiten zur Einführung von KI im eigenen Unternehmen. Aufgrund der durchweg positiven Ergebnisse des ersten Programmdurchlaufs und der aktuellen Entwicklungen rund um generative KI wie ChatGPT werden in einer neuen Förderperiode nun bis zu 100 Unternehmen an acht KI-Regionalzentren in ganz Bayern fit für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz gemacht. Insgesamt investiert das Digitalministerium 9,1 Millionen Euro in das KI-Transferprogramm.

Mehring: „Mit diesem europaweit einzigartigen Programm tragen wir der Sonderstellung mittelständischer Unternehmen in allen Regionen des Freistaats Rechnung und schaffen einen beispiellosen Standortvorteil für Bayerns Familienunternehmen auf den Märkten von morgen.“

iii) KI-Innovationsbeschleuniger: Bayerns Mittelstand zum Sieger der KI-Revolution machen

Schließlich will Mehring es schaffen, Bayerns Mittelstand zum Profiteur der nächsten industriellen Revolution zu machen, die der Digitalminister sich vom derzeitigen Durchbruch bei Künstlicher Intelligenz erwartet. „KI wird unsere Art zu arbeiten und leben in den nächsten Jahren fundamental verändern“, ist sich der Staatsminister sicher. Bisher, so Mehring, befassten sich mit den damit verbundenen Milliardenmärkten jedoch vornehmlich globale Tech-Konzerne aus den USA. „Unser bayerischer Mittelstand ist bislang leider meist nur ein Zuschauer der aktuellen KI-Zeitenwende. Nur etwa zehn Prozent der bayerischen Unternehmen mit zehn oder mehr Beschäftigten nutzen KI bereits. Jeder spürt, dass etwas Großes passiert, aber kaum jemand macht bislang aktiv mit“, stellt Mehring fest.

Das will der Minister ändern: „Wenn es uns als Erste gelingt, auch unseren Mittelstand als KI-Pioniere zu gewinnen, können wir an der Weltspitze mitspielen. Schließlich sind der spezifische Unternehmergeist und die kurzen Entscheidungswege familiengeführter Betriebe entscheidende Vorteile, wenn es um das Erobern neuer Märkte geht“, ist sich Mehring sicher.

Deshalb hat der Digitalminister bereits einen Vorschlag in Bayerns Kabinett vorgestellt, mit dem er Bayerns Mittelstand für das KI-Zeitalter gewinnen will. So plant Mehring einen bayerischen KI-Innovationsbeschleuniger auf den Weg zu bringen. Dieser soll ein einzigartiger Standortvorteil für Bayerns Unternehmen werden und den Freistaat zum Zentrum von KI in Europa machen. Geplant ist ein echtes Support-Ökosystem für die heimische Industrie und Wirtschaft mit einer umfassenden Entwicklungs- und Testinfrastruktur. Der Innovationsbeschleuniger soll Unternehmen und Verwaltung gleichermaßen im Umgang mit der KI-Regulierung befähigen und damit bundesweit Standards für den Vollzug der Verordnung setzen. Er dient damit als Schutzschirm für die KI-Wirtschaft, um die übermäßige Regulation aus Brüssel mit der neuen KI-Verordnung für bayerische Unternehmen bestmöglich abzufedern. Mit dem Innovationsbeschleuniger steuert Bayern in Zeiten sich abschwächender Konjunktur gegen den Bundestrend der Deindustrialisierung und fördern gezielt die Entwicklung und Anwendung innovativer und sicherer KI in und aus Bayern.

Mehring: „Mit unserem Innovationsbeschleuniger wollen wir den Brückenschlag für Bayerns Mittelstand in Richtung des KI-Zeitalters schaffen. Vielleicht ist das nächste Large-Language-Modell dann ja ein ‚BayernGPT‘ aus dem bayerischen Wald oder vom Bodensee“, hofft Mehring.