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Künstliche Intelligenz alarmiert bei Unwetter und Hochwasser // Mehring: „KI kann Leben retten“

8. März 2024

Die Folgen von Hochwasser erlebten die Menschen im niederbayerischen Ergoldsbach bereits am eigenen Leib. Auch aktuell steigen die Pegel wieder in vielen Regionen Deutschlands. Experten schätzen: Aufgrund des voranschreitenden Klimawandels werden solche Extremwetterereignisse Jahr für Jahr wahrscheinlicher.

Die Marktgemeinde brachte kürzlich ein neuartiges Frühwarnsystem gegen Unwetter und Hochwasser an den Start, das jetzt durch Bodenfeuchtesensoren und Wetterstationen erweitert wird. Bei dem Projekt analysiert eine Künstliche Intelligenz (KI) speziell  erhobene, lokale Wetterdaten und alarmiert bei Überschreitung kritischer Messwerte automatisch Bevölkerung und Einsatzkräfte via E-Mail, SMS, Messengerdienst, App oder automatisierte Anrufe. Das Digitalministerium fördert die Entwicklung im Rahmen des Projektes „Kommunal? Digital!“ zur Förderung von nachhaltigen Digitalisierungsprojekten in Kommunen mit 432.000 Euro. Jetzt hat Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring das Vorzeigeprojekt persönlich besucht.

Mehring: „Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern für die Menschen da. In Ergoldsbach nutzen wir innovative Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, um die Bevölkerung besser zu schützen und die Kommunen resilienter gegen Extremwetter zu machen. Wir setzen auf kluge Prävention mit Hilfe von Innovation. Im modernen Bayern wird KI damit vom Science-Fiction-Schreckgespenst aus der Zukunft zum Lebensretter in der Gegenwart!“, so Digitalminister Dr. Mehring.

Das neue KI-Warnsystem für Unwetter in Ergoldsbach nutzt Daten von 35 örtlichen Wetter- und Pegelsensoren im Gemeindegebiet, um lokale Extremwettersituationen künftig besser und ortsgenau vorhersagen zu können. Dabei werden beispielsweise Niederschlagsmenge, Feuchtigkeit, Temperatur, und Windrichtung sowie die Pegelstände an Gewässern gemessen. Für die Vorhersage künftiger Wetterentwicklungen fließen zudem meteorologische Daten des Deutschen Wetterdienstes in das System ein und werden in Echtzeit ausgewertet.

Die Anwendung nutzt dann KI für eine Prognose der Entwicklung, beispielsweise über die Pegelstände in den nächsten zwei Stunden. So kann etwa eine drohende Hochwassergefahr für bestimmte Ortsteile erkannt werden. Übersteigen die Daten bestimmte Werte, warnt das System die die Einsatzkräfte sowie Bürgerinnen und Bürger nach Registrierung automatisch per E-Mail, SMS, Messengerdienst, App und automatisierte Anrufe.

Das Projekt ist Teil des vom Digitalministeriums ausgeschriebenen Ideenwettbewerbs „Kommunal? Digital!“. Dabei wurden insgesamt zehn Projekte mit innovativen Ideen für Nachhaltigkeit in bayerischen Kommunen ausgewählt, die nun schrittweise realisiert werden. Die Projekte werden jeweils mit bis zu 500.000 Euro gefördert. Im Anschluss werden die Projekte aufbereitet und sollen dann auch anderen Kommunen als Best-Practice-Beispiele zur Verfügung stehen.