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Modernste, vernetzte Sensoren helfen bayerischen Kommunen im Kampf gegen Wasserknappheit / Digitalministerin Gerlach startet Projekt in Lauben im Allgäu

18. Juli 2023

Mit vernetzten, hochmodernen Sensoren können die bayerischen Kommunen künftig besser gegen die zunehmende Wasserknappheit vorgehen. Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach hat in Lauben im Allgäu offiziell ein Projekt gestartet, bei dem die Kommune die Wasserverwendung sowie kritische Wasserstände im Gemeindebereich nahezu in Echtzeit beobachten kann. So können insbesondere Lecks im öffentlichen Wassernetz schneller entdeckt und behoben werden. Außerdem ist geplant, dass die Gemeinde damit künftig die Bewässerung der öffentlichen Grünflächen gezielter und wassersparender steuert. Das Bayerische Staatsministerium für Digitales finanziert das Projekt mit rund 350.000 Euro. Nach Fertigstellung soll die Technologie allen bayerischen Gemeinden, Städten und Landkreisen als Best-Practice-Beispiel zur Verfügung gestellt werden.

Gerlach erklärte bei einem Ortstermin in Lauben: „Vor dem Hintergrund des Klimawandels wird Wassermangel zu einem immer größeren Problem. Auch in einigen Regionen Bayerns wird dieses kostbare Gut immer knapper. Mit digitalen Lösungen können wir hier für einen effizienteren Einsatz der Ressource Wasser sorgen. So nutzt die Digitalisierung Mensch und Umwelt.“

Anfang Juli wiesen laut Bayerischem Landesamt für Umwelt rund 68 Prozent der Grundwassermessstellen im Freistaat niedrige bis sehr niedrige Wasserstände auf. Um in Lauben den öffentlichen Wasserverbrauch im Blick zu behalten, bringt die Gemeinde an neuralgischen Stellen in der Kanalisation Zähler an, die den Wasserdurchfluss messen. Außerdem werden Feuchtigkeitssensoren im Boden an kommunalen Grünanlagen und -flächen verbaut. Die Zähler und Sensoren sind per Funk angebunden („Long Range Wide Area Network“).

So werden die Informationen über den Wasserfluss in der Kanalisation und den Feuchtigkeitsgehalt der öffentlichen Flächen gebündelt und ausgewertet. Kommt es zu größeren Abweichungen der Werte, warnt das System automatisch den Wasserwart, so dass beispielsweise ein Leck in der Kanalisation schnell erkannt und repariert werden kann. Mit den Messdaten der Feuchtigkeitssensoren soll perspektivisch auch der örtliche Bauhof bei der bedarfsgerechten Bewässerung unterstützt werden. Das spart Personal und Wasser.

Das Projekt ist Teil des vom Digitalministerium ausgeschriebenen Ideenwettbewerbs „Kommunal? Digital!“. Dabei wurden insgesamt zehn Projekte mit innovativen, digitalen Ideen für Nachhaltigkeit in bayerischen Kommunen ausgewählt, die nun schrittweise realisiert werden. Die Projekte werden jeweils mit bis zu 500.000 Euro gefördert und haben Modellcharakter auch für andere Kommunen. Eine wissenschaftliche Begleitforschung ist fester Bestandteil des Programms. Die Kommunen des Wettbewerbs tragen einen Eigenanteil an den Gesamtkosten des Projektes von mindestens 10 Prozent der geförderten Summe.